Quartiers- & Siedlungsprojekte


Mit Umweltwärme heizen.

 

 

So genannte "kalte Nahwärmenetze" sind Wärme- oder Kältenetze, die mit einem geringen Temperaturniveau von 8 bis 20°C betrieben werden. Den Verbrauchern wird thermische Energie nahe der Umgebungstemperatur zur Verfügung gestellt.

 

Sowohl Heizen als auch Kühlen ist möglich.

 

Das Heizen erfolgt mittels Wärmepumpen, das Kühlen erfolgt direkt oder mittels Kältemaschinen. Als Energiequelle dient die Umweltwärme oder die so genannte Abwärme. Der Ausgleich der Energiebilanz zwischen Bezug und Einspeisung über das Jahr kann mit einem Energiespeicher (z.B. Eisspeicher) erfolgen.

 



Überseeinsel Bremen

Ein Stadtteil mit effizienter und nachhaltiger Energieversorgung (2019)

Auf dem Gebiet des alten Überseehafens in Bremen entsteht auf einem Kilometer Breite und dreieinhalb Kilometer Länge ein neuer Ortsteil mit Wohnungen, Bürogebäuden, einer Markthalle und einem Hotel in einem ehemaligen Getreidesilo. Das Projekt, mit dem auch der Wirtschaftsstandort Bremen gestärkt werden soll, reiht sich nahtlos in die Riege herausragender europäischer Hafenrevitalisierungen ein und ist eines der größten städtebaulichen Projekte dieser Art.
Die „Überseeinsel“ wurde von einem Investor aus der Windenergiebranche gekauft, dessen Anspruch es ist, die Energieversorgung der zu entstehenden Wohn- und Geschäftsquartiere klimaneutral zu gestalten. Das Energiekonzept sieht vor die Weser als Wärmequelle zur thermischen Versorgung zu integrieren.

Entsprechende Genehmigungsanträge bei den örtlichen Umweltämtern wurden bereits gestellt. Weiterhin wird daran gearbeitet einen möglichst hohen Anteil an Sonnenenergie aus Photovoltaik-Zellen und Windenergie für die Strom,- Kälte und Wärmeversorgung zu nutzen. Um die Komplexität der volatilen Energieströme zu einem höchstmöglichen technischen und wirtschaftlichen Nutzen einzubinden werden sowohl thermische Gebäude- als auch Anlagensimulation erstellt.
Weil PBS Energiesystem eine Expertise, insbesondere im Bereich der Simulationen vorweisen kann, fiel bei der Auftragsvergabe im Juni/Juli 2019 die Entscheidung auf das Büro. Derzeit arbeitet PBS an einem Energiekonzept, das die Nutzung der lokalen Energieressourcen mit einbezieht. Ziel ist es, mit dem Bau der ersten Gebäude und Technik, in 2020 zu beginnen.


Blütenviertel Caputh

Wärmenetz 4.0 - Sektorkopplung. Heizen, Kühlen und Stromversorgung (2018)

Vor den Toren Potsdams entsteht im geschichtsträchtigen Ort Caputh ein neues Wohnquartier mit dem Namen Blütenviertel. Geplant sind 27 Reihenhäuser, 6 Mehrfamilienhäuser und bis zu 50 barrierefreie Wohnungen, die zu einem Versorgungsgebiet zusammengefasst werden. Der Anspruch der Investoren ist hoch: Das Quartier soll möglichst Autark mit nachhaltiger Energie versorgt werden. Die elektrische und thermische Energie wird dabei zu einem hohen Anteil über regenerativen Energien bereitgestellt.
Eine zusätzliche Anforderung der Investoren: Das Förderprogramm „Wärmenetze 4.0.“ des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) soll in Anspruch genommen werden. Das bedeutet, die zu fördernden Wärmenetze müssen sich hohe Anteile erneuerbarer Energien, die effiziente Nutzung von Abwärme und ein deutlich niedriges Temperaturniveau im Vergleich zu klassischen Wärmenetzen auszeichnen. Außerdem durfte ein festgelegter gewisser Energiepreis nicht überschritten werden.

Es wurde eine Machbarkeitsstudie angefertigt, um unterschiedliche Systeme und Variablen zu untersuchen, bis alle geforderten Kriterien erfüllt wurden. Laut der Bafa wurden im Jahr 2019 etwa 100 Studien bundesweit zu solchen Projekten eingereicht. Lediglich zwei davon wurden genehmigt und eine davon ist das Bauvorhaben Blütenviertel. Nachdem die Förderung durch das Bafa zugesagt war, gaben auch Banken und Kreditinstitute grünes Licht und die Erschließung des 6,5 Hektar großen Areals konnte im Oktober 2019 beginnen.  Die Energieanlagen müssen auch nach dem Bau über zehn Jahre in einem Monitoring begleitet werden, womit die Energieeffizienz und CO2-Ausstoss protokolliert und nachgewiesen werden kann. Über diese Projektierung hinaus wird die PBS sich mit weiteren Energieeffizienz-Themen wie der Sektorenkopplung beschäftigen.